Montag, 12. August 2019

Neue Chorleiterin

Erstmals gibt eine Frau den Ton an

 Petra Wattenbach übernimmt Chorleitung des Männergesangverein 1868 Brakel

Hermann Kanthak (links), Vorsitzender des Männergesangvereins 1868 Brakel, hat die neue Chorleiterin Petra Wattenbach begrüßt. 
Gleichzeitig bedankte er sich beim ehemaligen Chorleiter Heinrich Hermes für seine Arbeit. Hermes bleibt stellvertretender Leiter.

Brakel(WB). Zum ersten Mal hat im Männergesangverein (MGV) 1868 Brakel eine Frau das Sagen: Petra Wattenbach aus Nieheim hat den Dirigentenstab von Heinrich Hermes übernommen und leitet zukünftig den Chor. Hermes wird ihr als »Vize-Chorleiter« zur Seite stehen und nimmt darüber hinaus in den Reihen der zweiten Tenöre Platz.

Mit der neuen Dirigentin übernimmt eine erfahrene Musikerin das Zepter. Petra Wattenbach hat Operngesang studiert und sich nebenbei zur Chorleiterin ausbilden lassen. Zur Zeit führt sie vier Chöre in der näheren Umgebung Brakels, ist als Dozentin in der Stimmbildung und bei mehreren Chorprojekten tätig, so zum Beispiel seit zehn Jahren beim landesweiten Projekt »Toni singt«. Mit ihren Projektchören konnte Petra Wattenbach bei Auslandsreisen wie nach Mallorca oder Tirol das Publikum begeistern.
  Nach einigen »Probe-Proben« sagte sie nun »Ja« zum MGV Brakel. Der Vorsitzende Hermann Kanthak verkündete den Sängern den Leitungswechsel »kurz und schmerzlos«, wie er sagte. Und schon bei den ersten Proben mit Petra Wattenbach hätten die Sänger gemerkt, dass nun ein anderer Wind im MGV weht, berichtet der Verein. Jetzt stehen Aufwärmübungen und Stimmbildung auf dem Programm.
  Damit fordere sie den Aktiven eine Leistung ab, »die den Chor zu einer neuen Klangformation werden lässt«, teilt der Verein mit. Mit einem Blumenstrauß hieß Kanthak die neue Chefin willkommen und bedankte sich mit einem Präsent beim ehemaligen Leiter Heinrich Hermes.
  Seinen offiziellen Abschied vom Dirigat nahm Hermes am Annentags-Montag, als der MGV 1868 Brakel beim Empfang der Stadt Brakel im Sitzungssaal »Alte Waage« das schon beim Jubiläum intonierte »Brakeler Lied« aufführte. Der Ur-Warburger Hermes, früher Lehrer im Brakeler Schulzentrum, stieß 1986 zum MGV 1868. Häufig sei der zweite Tenor dünn besetzt gewesen, sodass eine sichere Stimme, wie die von Heinrich Hermes, entscheidend gewesen sei, so der Verein.
  Noch im selben Jahr wurde er aufgrund seines Führungstalentes zum stellvertretenden Chorleiter ernannt. Er vertrat den Dirigenten Dirk Josten und übernahm Einzelproben vor wichtigen Konzerten. Als Dirk Josten im Februar 2015 erkrankte, sprang Hermes für ihn ein und übernahm ein Jahr später die Leitung des Chores für Josten.
  Es folgten Auftritte in Gottesdiensten, bei Jubiläen und benachbarten Chorfesten. »Absoluter Höhepunkt meiner Chorleitertätigkeit waren natürlich im vorherigen Sommer der Festakt zum 150-jährigen Vereinsjubiläum in der Stadthalle und das Festhochamt in der Pfarrkirche St. Michael. Das waren die Glanzlichter meiner Arbeit«, sagt Hermes. Schon damals sei von den Festrednern zum einen das hohe Engagement des Chorleiters und zum anderen das der aktiven Sänger gelobt worden, teilt der Verein mit.
  Die nächste Probe des MGV beginnt am Donnerstag, 5. September, um 19.30 Uhr im Vereinslokal Tegetmeier. Neue Sänger sind willkommen.